Eine interessante Ausrichtung kann „social intrapreneurship“ sein, bei der Mitarbeiter neue Ideen mit Mehrwert für Gesellschaft, Umwelt und das Unternehmen entwickeln. Gibb Bulloch hat zum Beispiel für accenture ein Konzept entwickelt, um NGO´s nach dem Krieg am Balkan deren Beratungsleistungen zu einem reduzierten Preis anzubieten. Es war in vielerlei Hinsicht eine sehr erfolgreiche Geschäftsidee: Gibb hat damit eine neue Kundengruppe gewonnen, die normalerweise nichts bezahlt, aber unternehmensintern war es ein toller Erfolg, da weltweit sehr viele Mitarbeiter von accenture bei diesem Programm mitmachen wollten, um Gutes zu tun, obwohl sie auf 50 % ihres Gehalts verzichten mussten, und er hat damit die Arbeit der NGOs wesentlich effizienter gemacht, genau dort, wo sie gerade sehr dringend benötigt wurde.

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein gestiegen, dass es global große Herausforderungen an Gesellschaft und Umwelt gibt. Gerade jüngere Generationen von Mitarbeitern wollen einen Beitrag in ihrem Unternehmen leisten, Lösungen dafür zu finden. Wenn die Unternehmensführung die passenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt, kann der „social intrapreneur“ ein profitables neues Produkt, Geschäftsmodell oder eine innovative Dienstleistung entwickeln, um verschiedenste Probleme in der Gesellschaft oder Umwelt zu lösen. Sie schaffen dadurch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert.

Warum wurde dann der Social Intrapreneur vom US-Wirtschaftsmagazin Forbes zum wertvollsten Mitarbeiter gekürt? Ganz einfach: diese speziellen Intrapreneure werden von dem unnachgiebigen Wunsch angetrieben, wirtschaftlichen und sozialen Nutzen in Einklang zu bringen. Sie schöpfen aus vielen Instrumenten, um ihre Mission voranzubringen, nutzen all ihr Fachwissen und die Möglichkeiten ihrer Funktion bzw. Position. Höchste Motivation, Handwerk und absoluter Wille zum Erfolg sind genau das, was die Welt braucht, um Unternehmen zu Lösungen für diese Herausforderungen zu bewegen. Man muss ihnen nur die entsprechenden Rahmenbedingungen und Unterstützung seitens der Unternehmensführung zur Verfügung stellen.

Es gibt gute Gründe, sich die Einführung von social intrapreneurship in einem Unternehmen zu überlegen. Mitarbeiter, die sich sozialen Herausforderungen stellen,

1) lehnen ideologische Zwänge ab

2) identifizieren und entwickeln praktische Lösungen für soziale oder ökologische Probleme

3) sind revolutionär innovativ, indem sie ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung für eine soziale Herausforderung finden

4) fokussieren zuallererst auf die gesellschaftliche Wertschöpfung

5) navigieren erfolgreich durch Unternehmenskultur, Strategie und Prozess

6) kommunizieren „social intrapreneurship“ mit überzeugenden Argumenten

7) bauen Teams aus allen Unternehmensbereichen auf und inspirieren ihre Team-Mitglieder

8) gehen grundsätzlich sorgsam mit ihren Ressourcen um

9) haben eine verbissene Entschlossenheit und Risikobereitschaft, um ihre sozialen Ziele zu erreichen

10) kombinieren ihre Leidenschaft für Veränderungen mit der Messung und Überwachung von deren Auswirkungen

Social Intrapreneurship kann sich auf die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen aber auch an den in Unternehmen bereits vorhandenen Strukturen orientieren. Dann sucht der Intrapreneur nach Wegen, die bestehenden Geschäftsfelder stärker an sozialen und nachhaltigen Maßgaben zu orientieren. Über Social Intrapreneurship lassen sich Initiativen im Sinne einer echten Corporate Social Responsibility glaubhafter aufstellen – oder überhaupt erst initiieren. Somit geht Social Intrapreneurship weit über Sponsoring oder Spenden hinaus mit den positiven Nebeneffekten erhöhter Mitarbeiter-Motivation und stärkerem Employer Branding.

Let´s make the world #intrapreneurfit!